Workshop #2

A Number of Favorite Things

 

KATHARINA LACKNER

Unsere kleine Galerie der schönsten Stü- cke Digital/analog: Von der Beschaffenheit der Dinge 

 
Digital ist besser Digital ist besser Digital ist besser für mich Manchmal denk ich wie es wäre wenn es nicht so wär Ich wär wohl an- ders und vielleicht wär ich auch glücklicher
— Tocotronic, 1995

Welche Dinge prägen Alltag und Leben gegenwärtiger Kinder und Ju- gendliche im Digitalzeitalter? Wie sehr spielt die mediale Beschaffenheit kultureller Äußerungsformen in der Lebensrealität gegenwärtiger Kinder und Jugendlicher eine Rolle? Macht es für die Generation von morgen einen Unterschied, ob ein Buch oder eine App eine Geschichte erzählt – und wenn ja, welche? Welche Dinge und Waren bestimmen das tägliche Leben der Schüler/innen im Alltag, aber gerade auch darüber hinaus? Welche mediale Aufladung haben diese Dinge? Welchen kulturellen, ge- sellschaftlichen und sozialen Kontexten entstammen diese Dinge und wie formen sie unsere Wahrnehmung auf die Welt? 

Unabhängig der analogen und/oder digitalen Beschaffenheit kultureller Waren und Dinge, die Alltag und Leben heutiger Schüler/innen prägen und bestimmen, ist ein souveräner medien- und kulturkritischer Umgang mit den kulturellen Äußerungsformen einer Gesellschaft Prämisse für eine Erziehung zur Mündigkeit. Voraussetzung dafür ist ein Bewusstsein über die mediale und kulturelle Beschaffenheit ebenjener Äußerungsfor- men, die unsere Blicke auf die Welt prägen und mitformen; unabhängig davon, ob es sich um eine App, ein Buch oder ein Musikstück handelt. 

Ziel • Stärkung des kritischen, mündigen Bewusstseins bei den Schüler/innen. • Versuch im Sprechen über kulturelle Dinge und Waren diese zu reflektieren. 

Workshop In dem Workshop laden wir Schüler/innen ein, ein Lieblings- ding, ein bestes Stück mitzubringen, das ihnen am Herzen liegt und in ihrem bisherigen Leben große Wichtigkeit besitzt: ein Buch, eine CD, ein Urlaubs- oder Familienfoto, ein Stofftier, ein Spielzeugauto, eine digitale App, ein Computerspiel, vielleicht etwas immaterielles wie die tägliche Gute-Nacht-Geschichte, ein Kinofilm oder eine Fernsehserie, die eine/m zum Lachen brachte ...  

Im Klassenzimmer des future classroom treten wir anschließend in einen gemeinsamen Dialog und teilen Begeisterung und Euphorie für das je- weilige Lieblingsding. Gemeinsam sprechen wir darüber, wie das jeweili- ge Ding beschaffen ist, welche Eigenschaften wir gemeinsam benennen können und welche Geschichte wir mit dem Ding verbinden. Im Erzählen von unseren Eindrücken und Erfahrungen wird die Funktionsweise medialer Vermittlung von Inhalten reflektiert und die Wahrnehmung auf die Welt geschärft. Beispielsweise: wer hat dieses Dinge gemacht und warum? Welche kulturellen Dinge begeistern Kinder und Jugendliche heute? Welche Rolle spielt dabei ihre mediale Beschaffenheit? 

Schließlich entsteht aus all den Dingen eine kleine Ausstellung der schö- nen Dinge und wir sammeln die Geschichten dahinter. Methode: Zu Beginn steht ein einfacher Fragenkatalog, der die individuellen Mitbring- sel grob sortiert und zuweist (beispielsweise digital oder analog etc.). Damit wird das Sprechen und Reflektieren erleichtert und in die Gänge gebracht. Danach entspinnt sich ausgehend von dem jeweiligen Ding ein Gespräch in der Gruppe, aus dem wiederum eine Erzählung entste- hen soll, die Eingang in die kleine Ausstellung findet. 

Endprodukt Ausstellung Die Ausstellung kann eine Projektion von Fotos der Schüler/innen mit ihrem Ding auf die Hauswand der Schule sein oder auch ein Instagram-Kanal. Möglicherweise entstehen kleine Filmchen, in denen die Schüler/innen über ihr Ding reflektieren und sprechen. Oder die Schüler/innen stellen ihre Dinge in einen analogen, klassischen Setz- kasten, den man dann auch ins Digitale übertragen könnte. 

Setztkasten „A Number o f Favorite Things“ 


Zeitplan und Aufbau des Workshop Modul 1: Die Kinder stellen sich und uns ihr Mitbringsl vor. Modul 2: Gemeinsames Reflektieren und Sprechen über das Ding (Welche Zu- schreibungen lassen sich für das jeweilige Ding finden, was löst es bei mir und bei anderen aus? Welche Assoziationen lassen sich finden? Was finden wir bei der Recherche über das besagte Ding heraus? Modul 3: Persönliche Dokumentation + Video Modul 4: (Digitale) Ausstellung + Projektpräsentation

 
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